Warum nebenberuflich selbstständig?

Ich bin ja nun schon seit fast sechs Jahren nebenberuflich als Coach selbstständig. Da lag es für mich nahe bei der Blogparade „Teilzeit-Selbständigkeit: Trend der Zukunft?“ von Beatrice Krammer mitzumachen.

In diesem Artikel möchte ich erzählen, warum ich mich nebenberuflich selbstständig gemacht habe und was das für Schwierigkeiten mit sich brachte. Vielleicht ziehst du daraus auch den ein oder anderen Tipp für dich.

Warum habe ich mich für die nebenberufliche Selbstständigkeit entschieden?

2015 habe ich eine Ausbildung zum Coach gemacht. Ich arbeite in einer Bank und war zu diesem Zeitpunkt Führungskraft im Prozessmanagement. Eine Ausbildung zum Coach ist da nicht unbedingt naheliegend.

Ich hatte aber schon lange den Wunsch, was in diese Richtung zu machen. 2015 habe ich mir einen Ruck gegeben und mich zur Ausbildung angemeldet. Unsere Kinder waren „aus dem gröbsten raus“ und ich habe einen Anbieter gefunden, bei dem die Termine sehr gut in den Familienalltag gepasst haben.

Als ich mich für die Ausbildung entschied, wusste ich noch gar nicht, was ich damit mal anfangen möchte. Der Wunsch, mich als Coach selbstständig zu machen, war da jedenfalls noch nicht da. Dann hat mir das coachen aber so viel Spaß gemacht und ich wollte mein Wissen auch anwenden. Also habe ich mich im November 2015 nebenberuflich als Coach selbstständig gemacht. Wegen der Kinder hatte ich sowieso schon eine Teilzeittätigkeit und einen Tag frei. Die Kinder sind in Kindergarten und Schule gegangen und so hatte ich einen Tag, den ich für mein eigenes Business nutzen konnte.

Welche Schwierigkeiten gab es?

Am Anfang fiel es mir schwer, die Zeit wirklich für „mein Business“ zu nutzen. Schließlich gab es immer was zu tun und bislang hatte ich meinen freien Tag für Liegengebliebenes im Haushalt oder Besorgungen genutzt. Das ein oder andere Mal traf ich mich auch mit Freundinnen zum Frühstück.

Ich merkte aber schnell, wenn ich das so weiter mache, komme ich mit meiner Selbstständigkeit keinen Schritt voran. Ich traf also die bewusste Entscheidung, den Montag nur noch für mein Business zu nutzen. Es wird kein Haushalt mehr gemacht, außer schnell mal Spülmaschine ein- oder ausräumen und Verabredungen reduzierte ich auch. Sobald die Kinder aus dem Haus waren, saß ich im Arbeitszimmer am Schreibtisch.

Auch viele Abende verbrachte ich noch dort. Wenn die Kinder im Bett waren, habe ich mich nochmal hingesetzt. So versuchte ich mein Coaching-Business aufzubauen. Nur durch die Anmeldung meiner Tätigkeit beim Finanzamt hatte ich ja noch keine Kunden. Ich beschäftigte mich also zunächst mit Webseitenaufbau und entwickelte erste Angebote.

Das führte aber bereits zum nächsten Hindernis. Ich hatte so viele Ideen, fing hier was an und dort und hatte das Gefühl nichts fertig zu bekommen. Ich versuchte immer wieder aufs Neue mir zu überlegen, was ist gerade wichtig, was ist als nächstes zu tun.

Dabei half mir auch, dass ich selbst einen Coach hatte, der mich hier unterstützte und ich mich regelmäßig mit anderes Coaches austauschte. Dieser Austausch ist mir auch heute noch sehr wichtig.

Außerdem hilft es mir, meine Ideen aufzuschreiben. So gehen sie nicht verloren und ich kann erstmal am aktuellen Projekt weiterarbeiten.

Die positiven Aspekte

Natürlich „fehlt“ durch die Festanstellung Zeit. Es gibt immer wieder Tage im Angestelltenverhältnis, an denen ich denke, was ich in dieser Zeit für meine Selbstständigkeit erledigen könnte… Die Festanstellung gibt mir aber auch Sicherheit. Ich gehe kein finanzielles Risiko ein, kann mir Investitionen leisten, auch wenn ich gerade nicht so viele Einnahmen habe. Gerade im letzten Jahr war das ein gutes Gefühl.

Außerdem hilft mir die nebenberufliche Selbstständigkeit, wenn es im Angestelltenverhältnis mal nicht so gut läuft. Ich ziehe viel Motivation aus meinem Business, da ist es nicht so schlimm, wenn es in der Festanstellung „Durststrecken“ gibt.

Ich würde mich immer wieder für eine nebenberufliche Selbstständigkeit entscheiden, gerade am Anfang ist das eine gute Möglichkeit sich auszuprobieren. Bislang hatte ich noch nicht den Mut mich in die komplette Selbstständigkeit zu wagen. Ob das noch kommt? Mal sehen…

6 Kommentare

  1. Liebe Daniela, ich erlebe und erlese dich als sehr authentisch. Gerne lese ich immer wieder deine Blogs und Newsletter. Gerne erlebe ich dich auch immer wieder auf der Straße in deinem Alltag. Es passt einfach….mach weiter so. Mir hilft es und tut es gut. Gut, dass du diesen Schritt gewagt hast.

  2. Liebe Daniela, so ähnlich habe ich es auch für mich geplant. Für ein Jahr will ich meine Vollzeitstelle reduzieren und den zusätzlichen Tag nutzen, um mir nebenbei etwas aufzubauen. Ich hoffe, dass es nicht nur Spinnerei ist, aber ich verliere ja auch nichts. Es ist ermutigend zu lesen, dass es für dich genauso passt.

    Viele Grüße
    Andrea

    1. Liebe Andrea,
      vielen Dank für Deinen Kommentar. Einfach ausprobieren, ist mein Motto und wie Du schreibst, Du verlierst nichts. Ich wünsche Dir viel Erfolg beim Aufbau Deiner Selbstständigkeit.
      Viele Grüße
      Daniela

  3. Liebe Daniela,
    ein bezaubernder Artikel! Besonders schön finde ich, dass Angestelltenjob und Selbständigkeit von einander profitieren können. Danke!
    Schön, dass Du bei der Blogparade mit dabei bist!
    Herzliche Grüße
    Beatrice

    1. Liebe Beatrice,
      danke Dir für den Aufruf zur Blogparade und danke für Dein Feedback.
      Viele Grüße
      Daniela

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