Als ich den Artikel über meine 10 Jahre als Coach geschrieben habe, habe ich gemerkt, wie wichtig Reflexion ist. Deswegen möchte ich dich einladen, das alte Jahr liebevoll abzuschließen.
Warum Reflexion der Schlüssel zu mehr Leichtigkeit und Klarheit ist
Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Zwischen Weihnachtsvorbereitungen, Geschenke besorgen und letzten To-dos im Job bleibt oft kaum Zeit zum Durchatmen. Und doch verspüren wir gerade jetzt ein leises Bedürfnis, kurz innezuhalten. Einmal nicht nur zu funktionieren, sondern sich zu fragen: Wie war dieses Jahr eigentlich für mich?
Wir Mamas sind es gewohnt, Listen zu schreiben – Einkaufslisten, To-do-Listen, Wunschlisten für die Kinder. Aber wann hast du zuletzt eine Liste für dich selbst gemacht? Eine, die nicht davon handelt, was du noch alles erledigen musst, sondern davon, was du erlebt, geschafft, gefühlt hast?
Ein Jahr voller Facetten
Als berufstätige Mama jonglierst du Tag für Tag mit unzähligen Aufgaben – beruflich und privat. Oft verschwimmt alles zu einem großen „Ich muss“. Doch wenn du zurückblickst, wirst du sehen: Inmitten all der Routinen und Verpflichtungen gab es viele kleine Momente, in denen du gewachsen bist.
Vielleicht hast du dich im Job neu gefunden oder etwas losgelassen, das dich lange belastet hat. Vielleicht hast du gelernt, Hilfe anzunehmen, oder dir häufiger mal eine Pause gegönnt. Diese Dinge übersehen wir leicht im vollen Alltag, doch wenn wir sie uns bewusst machen, wird uns unser Wachstum bewusst.
Reflexion bedeutet, diesen Momenten Raum zu geben und deinen Fortschritt zu erkennen.
Warum Reflexion so wichtig ist
Reflexion ist für mich kein Luxus, sie ist Teil einer guten Selbstfürsorge. Sie hilft dir, dein Leben bewusst zu gestalten, statt nur auf das zu reagieren, was von außen auf dich einströmt.
Wenn du dir Zeit nimmst, das vergangene Jahr anzuschauen, erkennst du Muster, Bedürfnisse und Erfolge, die sonst untergehen würden.
Viele Mütter sagen: „Ich habe gar keine Zeit, über mich nachzudenken.“ Doch gerade das ist der Punkt. Denn wer nie innehält, läuft Gefahr, sich selbst im Alltag zu verlieren. Reflexion ist wie ein kurzer Zwischenstopp auf einer langen Reise. Du schaust auf die Karte, überprüfst, wo du gerade stehst, und entscheidest, wohin du weitergehen willst.
Liebevoller Rückblick statt harter Selbstkritik
Reflexion heißt nicht, sich Vorwürfe zu machen oder sich mit Gedanken wie „Hätte ich besser machen sollen“ zu quälen. Es geht um eine wohlwollende Innenschau. Schau so auf dich, wie du auch auf dein Kind schauen würdest, das sich bemüht, lernt und wächst.
Frage dich:
- Wofür bin ich in diesem Jahr dankbar?
- Welche Herausforderungen habe ich gemeistert?
- Wo durfte ich Neues über mich lernen?
- Was möchte ich loslassen, weil es mich zu viel Kraft gekostet hat?
Diese Fragen öffnen den Blick für das, was wirklich zählt, nicht Perfektion, sondern Entwicklung.
Den Blick nach vorn richten
Wenn du das alte Jahr gut abschließt, entsteht Raum für Neues. Du hast den Kopf frei für den Blick nach vorne. Dafür musst du keine großen Vorsätze fassen. Manchmal reicht eine kleine Intention. Nimm ein Wort, das dich durchs neue Jahr begleitet, wie Leichtigkeit, Mut, Balance, Freude oder überlege dir ein Jahresmotto.
So wird der Jahreswechsel kein hektischer Punkt auf der To-Do-Liste, kein Sprint in ein neues Kapitel, sondern ein sanfter und bewusster Übergang.
Zeit für dich
Vielleicht nimmst du dir in den letzten Tagen des Jahres einen Moment ganz für dich. Suche dir einen ruhigen Platz mit einer Tasse Tee, einem Notizbuch und der Frage: Was bleibt, was darf gehen, was wünsche ich mir?
Reflexion ist kein Rückblick mit dem Blick nach hinten, sondern sie ist der Kompass, der dich auf deinem Weg nach vorn begleitet.
